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Pestizid-Initiative: Explodierende Preise, mehr Einkaufstourismus

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Pestizid-Initiative: Explodierende Preise, mehr Einkaufstourismus

Der Bundesrat schlägt vor, die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» abzulehnen und auf einen direkten  Gegenvorschlag zu verzichten. Beides begrüsst die Agrarindustrie, da die Initiative sowohl den Bauern als auch Konsumentinnen und Konsumenten schadet.

22.08.2018

Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» Explodierende Preise, mehr Einkaufstourismus

Die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» will den Einsatz synthetischer Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verbieten. Die Initiative geht aber noch weiter: so wollen die Initianten auch die gewerbliche Einfuhr von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder Mithilfe solcher hergestellt wurden, untersagen. Die Initiative ist extrem, unsachlich und schiesst völlig übers Ziel hinaus, denn:

  • Ein Verbot von synthetisch produzierten Pflanzenschutzmitteln ist radikal. Schweizer Kulturen können nach dem Verbot nicht mehr genügend gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt werden.
  • Ein Verbot von synthetisch produzierten Pflanzenschutzmitteln ist unsinnig. Ob ein Pflanzenschutzmittel synthetisch produziert wurde oder nicht, sagt nichts über seine Giftigkeit aus. Auch natürliche Mittel können sehr giftig sein und Schaden anrichten. Entscheidend sind die sorgfältige staatliche Prüfung und die professionelle Anwendung.
  • Auch der Biolandbau wäre vom Verbot betroffen, da einige für den Biolandbau zugelassene Wirkstoffe auch synthetisch sind. Zudem: viele Bio-Mittel enthalten synthetische Bei- und Zusatzstoffe.
  • Die Preise für Produkte aus der Schweiz würden massiv steigen. Ohne modernen Pflanzenschutz nimmt das Angebot an regionalen Produkten stark ab. Gleichzeitig sollen die Grenzen für Nahrungsmittelimporte fast vollständig geschlossen werden. Während der gewerbliche Import stark reduziert wird, boomt der Einkaufstourismus.

Wieso sollen synthetische Pflanzenschutzmittel gefährlicher sein?

Synthetische Pflanzenschutzmittel sind nicht gefährlicher. Die Initiative stützt sich auf eine nicht sachgerechte Unterscheidung zwischen synthetischen und nicht-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Sie will zwischen Gut und Böse unterscheiden. Doch so einfach ist es nicht. Aflatoxine zum Beispiel gehören zu den stärksten Karzinogenen, die wir kennen. Als Pilzgifte sind sie vollkommen natürlich. Und die giftigste aller Substanzen, das Botulinumtoxin, braut Mutter Natur ebenfalls ganz ohne menschliche Einmischung. Deshalb sind auch Bio-Pflanzenschutzmittel nicht grundsätzlich unbedenklich. So ist ein Grossteil der Kupferpräparate, die häufig im Biolandbau zum Schutz von Obst, Wein und Kartoffeln eingesetzt werden, als gesundheitsschädlich und umweltgefährdend eingestuft. Mehr als ein Drittel der im Schweizer Markt verkauften Pflanzenschutzmittel sind im biologischen Landbau zugelassen. Tendenz steigend.

Moderner Pflanzenschutz: unverzichtbar - und sicher!

Die Schweizer Bauern arbeiten nach dem Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes. Es gilt der Grundsatz, dass chemische Bekämpfungsmassnahmen nur dann zum Einsatz kommen, wenn mit präventiven Massnahmen kein ausreichender Schutz der Kulturen vor Schadorganismen gewährleistet werden kann. Ist ein Pflanzenschutzmittel-Einsatz notwendig, werden Massnahmen zur Eindämmung der Risiken getroffen. Ziel ist immer, die Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt so klein wie möglich zu halten.

Medienmitteilung zum Download (PDF): Deutsch / Französisch

Auskünfte:
Marcel Sennhauser, Leiter Kommunikation
marcel.sennhauser@scienceindustries.ch, Tel. +41 44 368 17 44

Anna Bozzi, Dossierverantwortliche
anna.bozzi@scienceindustries.ch, Tel. +41 44 368 17 64


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