Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences

Dossiers - Chemikalienregulierung

PFAS – wichtige Chemikalien auf wissenschaftlicher Basis regulieren

19.07.2023

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind chemische Stoffe, die aufgrund ihrer Festigkeit, Haltbarkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit in einer breiten Palette von Produkten nicht mehr wegzudenken sind. Für den sicheren Umgang mit PFAS-Chemikalien für Mensch und Umwelt sowie die verhältnismässige Festlegung von Grenzwerten setzt sich scienceindustries gemeinsam mit weiteren Industrie- und Wirtschaftsverbänden ein.

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, oft als PFAS oder Fluortechnologie bezeichnet, sind eine vielfältige Gruppe von Chemikalien, die sich durch die starke Bindung zwischen Fluor und Kohlenstoff auszeichnen. Aufgrund dieser starken Bindung verleihen PFAS den Produkten Festigkeit, Haltbarkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit.

Unverzichtbarer Teil des modernen Lebens

PFAS haben eine hohe thermische und chemische Stabilität – sie werden deshalb in sehr weiten Teilen der Wirtschaft eingesetzt. Diese Substanzen verringern beispielsweise die Reibung in mechanisch beanspruchten Teilen und verhelfen zu längerer Funktionstüchtigkeit. Diese Eigenschaften sind entscheidend für die zuverlässige und sichere Funktion einer breiten Palette von Produkten, die für Gewerbe, Industrie und Verbraucher wichtig sind.

Sehr viele Medikamente für Mensch und Tier enthalten PFAS als Wirkstoffe. Sie sind aber auch Be-standteil vieler Dichtungen, werden für die Herstellung von Computer-Chips oder Solarzellen benötigt. PFAS machen Gebäudehüllen dicht und sind in der Diagnostik sowie der naturwissenschaftlichen Forschung und Entwicklung praktisch unabdingbar. Auch zahllose Produkte des täglichen Bedarfs werden aktuell mithilfe von PFAS hergestellt – seien es Kleider, Küchengeräte oder Verpackungen.

Zentrales Element der Energiewende

PFAS sind nicht nur ein vielfältiges Universum von chemischen Stoffen, die für das moderne Leben unverzichtbar sind – ohne PFAS wäre beispielsweise auch die Energiewende undenkbar. So sind integraler Bestandteil von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern sowie Wasserturbinen, deren Funktionalität sonst nicht gewährleistet werden könnte. Auch bei einem Grossteil der heute in Schweizer Wohnhäusern verbauten Wärmepumpen ermöglichen PFAS den Wärmetransport in Wohn- und Arbeitsräume.

Zugleich erlangen PFAS zunehmend die Aufmerksamkeit breiter Bevölkerungskreise unter dem Begriff "Forever Chemicals" oder "ewige Chemikalien". Viele PFAS sind aufgrund ihrer einzigartigen Stabilität tatsächlich schwer abbaubar. Allerdings haben Untersuchungen von Behörden wie beispielsweise der amerikanischen Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) und des New York Department of Environmental Conservation gezeigt, dass PFAS-Chemikalien durch eine ordnungsgemässe Abfallentsorgung zerstört werden können. Somit kann potenziellen Probleme am Ende des Lebenszyklus' durchaus begegnet werden.

Güterabwägung in der Regulierung notwendig

PFAS helfen, den Ressourcenverbrauch zu senken und das Abfallaufkommen zu reduzieren: Dank ihrer speziellen Eigenschaften verlängern sie Lebensdauer von Produkten für die Endkonsumentinnen und -konsumenten. Aber auch gewerbliche und industrielle Kunden profitieren davon, dass Produktionsanlagen länger verwendet werden können. In ihrem Bestreben, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, haben die Hersteller von PFAS-Chemikalien zahlreiche Praktiken und Technologien entwickelt, die Umweltemissionen minimieren.

Denn einige PFAS sind wasserlöslich und damit mobil, einige sind toxisch, weshalb Regulierungsbehörden weltweit gefordert sind, Mensch und Umwelt zu schützen. Es geht dabei um das Abwägen der Vor- und Nachteile der Verwendung spezifischer Chemikalien. Zudem muss das Wissen über die Eigenschaften der spezifischen Chemikalien vorhanden sein, allenfalls möglicher Alternativen evaluiert werden, sowie deren Verwendung in Industrie, Gewerbe und private Verbraucher bekannt sein. PFAS-Herstellerfirmen wollen Teil der Lösung sein, ob hinsichtlich einer verantwortungsvollen Produktion oder der Verwendung der chemischen Stoffe.


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