Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences

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Schweizer Wirtschaft unter Druck: US-Zölle von 39% nicht gerechtfertig

01.08.2025

Die angekündigte Einführung von US-Zöllen in Höhe von 39 Prozent auf Schweizer Produkte ab dem 7. August 2025 ist weder wirtschaftlich noch sicherheitspolitisch gerechtfertigt. Betroffen ist auch die chemisch-pharmazeutische Industrie – ein zentraler Pfeiler der Schweizer Exportwirtschaft. scienceindustries, der Wirtschaftsverband der Schweizer Industrien Chemie Pharma Life Sciences, ruft die Schweizer Behörden auf, ihre diplomatischen Bemühungen fortzusetzen und mit Nachdruck auf eine Rücknahme oder Milderung der Massnahmen hinzuwirken. 

Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, ab dem 7. August 2025 einen Basiszollsatz von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz zu erheben. Diese Massnahme ist aus wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Sicht weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar – insbesondere im Vergleich zur deutlich moderateren Zollbelastung gegenüber der EU (15 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (10 Prozent). 

Die überproportional hohen Zölle stellen Schweizer Unternehmen vor massive Herausforderungen. Sie verteuern Exporte, verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt und dämpfen das Investitionsklima. Für zahlreiche Exportunternehmen der Industrien Chemie Pharma Life Sciences der Schweiz bedeutet dies eine ernsthafte Belastung. 

Keine wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Grundlage für Strafzölle 

Die Schweiz nimmt als bedeutender Investor eine zentrale Rolle in der US-Wirtschaft ein und sichert über 400'000 hochwertige Arbeitsplätze. Mit der vollständigen Aufhebung der Industriezölle, geplanten Investitionen in Milliardenhöhe und Initiativen zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung sendet sie klare Signale für eine vertiefte wirtschaftliche Partnerschaft. Als verlässlicher Handelspartner erfüllt die Schweiz sämtliche internationalen Exportkontrollstandards und setzt zusätzliche, von den USA geforderte Massnahmen konsequent um. Vor diesem Hintergrund fehlt es an jeder wirtschaftlichen oder handelspolitischen Grundlage für die Einführung eines solchen Strafzolls. 

Klares Signal Richtung Washington erforderlich 

Dass es bislang nicht gelungen ist, ein Abkommen zur Abwendung oder zumindest Reduktion der Zölle zu erzielen, ist aus Sicht von scienceindustries äusserst bedauerlich. Die neuen Massnahmen gefährden das wirtschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Ländern nachhaltig – mit negativen Folgen für beide Seiten. 

Pharmazeutische Produkte sind Teil komplexer, global vernetzter Lieferketten. Neue Zölle würden diese Strukturen stark belasten – mit wachsender Unsicherheit für Unternehmen und ernsthaften Risiken für die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten, insbesondere in den USA. 

Die Schweizer Regierung und die Wirtschaftsdiplomatie sind nun gefordert, schnell und entschlossen zu handeln. Ziel muss eine baldige und faire Lösung im Interesse beider Volkswirtschaften sein. 

Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz sichern 

Gleichzeitig ist es von zentraler Bedeutung, den Standort Schweiz unter erschwerten Rahmenbedingungen zu stärken. Unnötige Regulierungen und zusätzliche finanzielle Belastungen für Unternehmen sind konsequent zu vermeiden. Gesetzesvorlagen mit potenziellen Mehrbelastungen müssen kritisch geprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Parallel dazu sind gezielte Entlastungsmassnahmen notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft nachhaltig zu sichern. 

Weitere Auskünfte:  

Stephan Mumenthaler, Direktor 
Tel. 079 593 91 63, stephan.mumenthaler@scienceindustries.ch 

Erik Jandrasits, Leiter Aussenhandel 
Tel. 079 473 66 33, erik.jandrasits@scienceindustries.ch 

 


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