
Publikationen - «Carte Blanche» Gastbeiträge
Bundesrat Albert Rösti: Vorsteher UVEK
Tragen wir dem Erfolgsmodell Sorge!
06.06.2025
Die Schweiz ist gut beraten, ihre Stärken trotz den aktuellen geopolitischen Verwerfungen zu pflegen. Stabilität, Innovation und Offenheit bleiben unverändert Schlüssel für die Zukunft.
Wir durchleben unsichere Zeiten. Unsere bisherige Wirtschaftsordnung und die geopolitischen Verhältnisse sind auf dem Prüfstand. Vor diesem Hintergrund sind verlässliche Rahmenbedingungen wichtiger denn je – nicht nur für die Unternehmen von scienceindustries, sondern für die Wirtschaft als Ganzes. Sie soll sich auch zukünftig auf die Stabilität der Schweiz verlassen können.
Die Entwicklung hin zu einer Deglobalisierung ist zwar unübersehbar, und die Schweiz ist als Exportnation davon besonders betroffen. Doch gerade jetzt zahlt sich unser bewährtes Erfolgsmodell aus, das auf Neutralität, Offenheit und Freihandel basiert. Statt auf Abschottung sollten wir deshalb weiterhin auf eine innovationsgetriebene Wirtschaft, ein dichtes Netz an Freihandelsabkommen, zurückhaltende staatliche Eingriffe und auf eine starke Infrastruktur setzen.
Stichwort Infrastruktur: Dazu gehören nicht nur leistungsfähige Strassen und Schienen, sondern auch eine sichere Energieversorgung. Die Schweiz investiert jährlich mehrere Milliarden in den Verkehr und in die Dekarbonisierung – wobei der Zubau der erneuerbaren Energiequellen umsichtig erfolgen soll: Es gilt, zwischen den verschiedenen Interessen abzuwägen, etwa zwischen dem Ausbau der Stromproduktion und dem Schutz der Natur. Auch dürfen wir die Kosten für Haushalte und Betriebe nie aus dem Blick verlieren. Gleichzeitig müssen wir aber auch ideologische Verengungen in der Energiepolitik vermeiden. Klimaneutrale Technologien müssen unabhängig von ihrer Herkunft gleichermassen berücksichtigt werden – inklusive neuer Kernkraftlösungen. Technologieoffenheit ist eine Stärke, keine Schwäche.
Ich danke scienceindustries für die Unterstützung der Energiepolitik des Bundesrats und bin froh um den Beitrag der Branche für die nachhaltige Entwicklung unseres Landes. Ohne die Chemie-, Pharma-, und Life Sciences-Industrie wäre die Schweiz nicht die Schweiz, wie wir sie heute kennen.

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