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TFA: Das Wichtigste auf einen Blick

Dossiers - Chemikalienregulierung / PFAS

TFA: Das Wichtigste auf einen Blick

Trifluoressigsäure (TFA) taucht mittlerweile in Regen, Schnee und Grundwasser auf. Als sehr beständige „Ewigkeitschemikalie“ sorgt sie für Schlagzeilen – oft mit Blick auf Pflanzenschutzmittel. Doch aktuelle Daten zeigen, dass die Einträge verschiedene Ursachen haben. 

19.08.2025

Was ist TFA?

•    Chemische Familie: PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen), PFCA - Perfluorierte Carbonsäuren
•    Forschungsergebnisse lassen darauf schliessen, dass sich TFA nur sehr langsam abbaut, gut in Wasser löst und damit verteilt, und vom Menschen schnell wieder ausgeschieden wird.
•    Regulierung: Derzeit keine verbindlichen Grenzwerte. TFA galt lange als wenig toxisch. Die EU prüft seit 2025 eine Einstufung als reproduktionstoxisch – dies wäre Voraussetzung für künftige risikobasierte Grenzwerte.

Woher kommt TFA?

Ein grosser Teil stammt aus der atmosphärischen Zersetzung fluorierter Verbindungen, aus Kältemitteln, aber auch aus Industrieprozessen, bestimmten Pflanzenschutzmitteln, Arzneimitteln oder Abbaureaktionen bei der Wasseraufbereitung. Die Frage nach den Quellen für TFA im Grundwasser sollte offen und wissenschaftlich fundiert diskutiert werden. Dabei ist es wichtig, alle Quellen von Emissionen zu berücksichtigen, die Beiträge verschiedener Bereiche ins Verhältnis zu setzen und die Bedeutung der gemessenen Werte in der Umwelt sachlich und nachvollziehbar zu bewerten.

Situation in der Schweiz

•    Das BAFU weist TFA im Grundwasser nach – teilweise höhere Spitzen unter Ackerflächen, aber auch in dicht besiedelten Gebieten.
•    Der Kantonschemiker-Bericht 2023 kommt zum Schluss: «TFA wird unabhängig von der möglichen Beeinflussung nachgewiesen.»

Die Substanz wurde flächendeckend gefunden – egal ob in landwirtschaftlich genutzten, siedlungsnahen oder industriellen Regionen. Ein klarer Zusammenhang mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln konnte nicht festgestellt werden.

Fazit

Wissen ausbauen, nicht spekulieren: Die Entstehungs- und Verbreitungspfade von TFA sind komplex. Die Emissionswege in der Schweiz müssen zunächst sauber abgeklärt werden. Regulierungsansätze sollten sich auf wissenschaftlich fundierte Daten stützen – nicht auf vereinfachende Zuschreibungen.

TFA ist ein langlebiges Nebenprodukt moderner Technik. Kein einzelner Sektor kann das Problem allein lösen. Die Emissionspfade müssen auf eine mögliche Reduktion überprüft und diese mithilfe eines breiten Ansatzes angegangen werden – technologisch, regulatorisch und international.

«  Die Schweizer Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences unterstützen diese Massnahmen aktiv. Die Branche leistet ihren Teil, indem sie Daten liefert und Praxiswissen in die Regelsetzung einbringt. Wir engagieren uns weiterhin aktiv für die Förderung der Forschung und Lösungen, die auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.  »
Dominique Werner, Leiter Chemikalienregulierung scienceindustries

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