Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences
US-Zölle: scienceindustries fordert rasche Klärung

Publikationen - Medienmitteilungen

US-Zölle: scienceindustries fordert rasche Klärung

26.09.2025

Die von den USA angekündigten Zölle in der Höhe von 100 % auf Arzneimittel sorgen in den Schweizer Chemie-, Pharma- und Life Sciences-Industrien für grosses Unverständnis. Aus Sicht von scienceindustries untergraben Zölle die Wettbewerbsfähigkeit und gefährden die medizinische Versorgungssicherheit – in den USA und weltweit. Angesichts der zahlreichen offenen Fragen ist nun zunächst Geduld angesagt, bis Klarheit über Vorgehen, Geltungsbereich und Rechtsgrundlage besteht. Erst dann ist eine fundierte Beurteilung der Auswirkungen möglich. 

Annette Luther, Präsidentin von scienceindustries hält fest: „Zölle auf Arzneimittel erhöhen Preise, schwächen Lieferketten und treffen am Ende die Patientinnen und Patienten. Die Schweiz muss sich jetzt entschieden für offene Märkte und faire Bedingungen einsetzen und alle diplomatischen Hebel nutzen, um den Zugang zum US-Markt zu sichern.“

Aktuell ist vieles unklar: Nach der Ankündigung fehlen bislang sowohl eine unterzeichnete Verfügung als auch der Verweis auf die konkrete Rechtsbasis. Inhaltlich sind zentrale Punkte offen – etwa wie Unternehmen mit angekündigten Investitionen behandelt werden, ob bestehende Produktionskapazitäten berücksichtigt sind, ob Massnahmen nur Endprodukte oder auch Wirkstoffe und Komponenten betreffen und wie Generika und Originalpräparate unterschieden werden.

Klar ist: Die USA sind mit rund 25 % der Gesamtausfuhren der zweitwichtigste Markt für die Branche. Der Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten für Medikamente wurde zwar von verschiedenen Mitgliedern von scienceindustries schon angekündigt respektive ist lanciert. Allerdings benötigt dieser Zeit und erfordert hochqualifizierte Fachkräfte. Zölle und weitere Handelsbarrieren strapazieren die ohnehin belasteten globalen Lieferketten zusätzlich – mit Risiken für die rechtzeitige Versorgung.

Gleichzeitig sind Forschung und Entwicklung in der Pharmaindustrie äusserst kostenintensiv; Handelshemmnisse wirken direkt investitionshemmend und bremsen Innovation sowie neue Therapien. Daher fordert scienceindustries auch im Inland bessere Rahmenbedingungen und eine kohärente Life Sciences-Strategie, damit die Schweiz ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern und weiter ausbauen kann.

Stephan Mumenthaler, Direktor von scienceindustries, betont daher: „Wir erwarten rasch belastbare Klarheit zum genauen Vorgehen der US-Behörden und zum Anwendungsbereich der Zölle. Bis dahin gilt: Keine Schnellschüsse. Wir stehen im engen Austausch mit unseren Mitgliedern und den zuständigen Behörden und werden informieren, sobald verlässliche Details vorliegen.“

Weitere Auskünfte:
Stephan Mumenthaler, Direktor
Tel. 044 368 17 20, stephan.mumenthaler@scienceindustries.ch

Anne Cécile Vonlanthen, Bereichsleiterin Public Affairs & Kommunikation
Tel. 044 368 17 44, annececile.vonlanthen@scienceindustries.ch

 


Schliessen

Newsletter anmelden

scienceindustries News
Standpunkte
Point-Newsletter

 
 

Aussenhandelsstatistik Chemie Pharma Life Science

Weitere Analysen

Export Chemie Pharma Life Sciences Schweiz nach Regionen

Weitere Analysen